zur Filmbeschreibung

ICH JUDAS

D 2017, Farbe, 87 Min., FSK: ab 6
Aufzeichnung von Ben Beckers Performance im Berliner Dom vom 18.03.2017
Auszug aus JUDAS von Amos Oz, Die Verteidigungsrede des Judas Ischariot von Walter Jens, begleitet von Domorganist Andreas Sieling unter der Künstlerischen Leitung von Marike Moiteaux, Dramaturgie: John von Düffel, Filmische Umsetzung: Serdar Dogan

Mit ICH, JUDAS – EINER UNTER EUCH WIRD MICH VERRATEN hat Ben Becker offensichtlich den Nerv der Zeit getroffen und die Menschen zum Nachdenken angeregt. Seine leidenschaftliche und eindrückliche Performance über Verrat und Gehorsam, dem der faszinierende wie provokative Text von Walter Jens DIE VERTEIDIGUNGSREDE DES JUDAS ISCHARIOT zu Grunde liegt, sorgt bundesweit seit der Premiere im November 2015 für ausverkaufte Shows und stehende Ovationen: In 2016 kam Ben Becker die Idee, ICH, JUDAS aufzeichnen zu lassen, um seinen Judas einem breiteren Publikum näher bringen zu können. Aus über 300 Minuten Material hat Ben Becker, gemeinsam mit Regisseur Serdar Dogan, ein bildgewaltiges Filmwerk geschaffen.
Seine Geschichte ist eine der Schuld ohne Vergebung. Er ist der einzige Feind, für den es keine Liebe gibt, der Meistgehasste, Meistverfolgte und Verteufelte: Judas, der Jünger Jesu, der Gottes Sohn mit seinem Kuss verrät und ans Kreuz liefert. Ben Becker übernimmt seine Rolle. Er begibt sich in den Bannstrahl eines zweitausend Jahre alten Fluchs und verteidigt Judas mit einem Text von Walter Jens, nach dem nichts mehr ist, wie es schien. Der Fall Judas muss neu aufgerollt werden. Eine Geschichte wurde überliefert, ein Urteil gefällt, ein Sündenbock gebrandmarkt für die Ewigkeit. Doch die Geschichte stimmt so nicht, das Urteil ist falsch. Was war denn zu verraten? Fragt Judas in seiner Verteidigungsrede, Jesus Aufenthaltsort? Den kannten Tausende. Sein Großes Geheimnis, dass er Gottes Sohn sei? Das hat er selbst gesagt, vor allen Leuten!“ Und das ist nur der Anfang von vielen Unstimmigkeiten einer Geschichte, die mehr geglaubt als befragt wurde. Ben Becker hält ein mitreißendes Plädoyer für den ewig Verdammten Judas, auf Grundlage der Romane von Walter Jens und Amos Oz. Das Bild von Judas, dem Verräter, ist ein Vorurteil mit den fatalsten Folgen: Antisemitismus, Judenverfolgung, Glaubenskriege. Eine Performance, die an unseren Grundfesten rüttelt

Matinée am Reformationstag, Di 31. Okt 12 Uhr
Do 2. Nov um 16 Uhr und So 5. Nov um 12 Uhr

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