zur Filmbeschreibung

Programm für: Mittwoch 23.11.2022

FRITZ BAUERS ERBE

Deutschland 2022, Farbe, 98 nMin., FSK: ab
Ein Film von Sabine Lamby, Cornelia Partmann, Isabel Gathof

Jahrzehnte nach Kriegsende finden die letzten Gerichtsverfahren zu NS Verbrechen statt. Wie kam es dazu, dass ehemalige SS-Männer nun als Greise vor dem Jugendgericht stehen, die bis dahin von der Polizei und Justiz weitestgehend unbehelligt leben konnten? Im Dokumentarfilm FRITZ BAUERS ERBE - GERECHTIGKEIT VERJÄHRT NICHT erklären Staatsanwält*innen, Jurist*innen, Wissenschaftler*innen u.a., wie sich eine neue Rechtsauffassung in Deutschland etablieren konnte. Mit aufrüttelnden Berichten von Überlebenden, die in den jüngsten Prozessen in Münster (2018/19) und Hamburg (2020) als Nebenkläger*innen auftreten, entfaltet der Film nicht nur eine faszinierende Geschichte darüber, wie die Gerechtigkeit ihren Weg in die deutschen Gerichte fand, sondern veranschaulicht auch die wegbereitende Bedeutung der heutigen Urteile als Mahnung für die Zukunft.

Es war 1963, als der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer den ersten Prozess gegen Angehörige der SS-Wachmannschaft des Konzentrationslager Auschwitz auf den Weg brachte. Erst durch sein unerbittliches Engagement konnten die Täter von damals wirklich angeklagt werden und das Gesamtgefüge der vielen untergetauchten Mittäter wurde ans Licht der Öffentlichkeit gebracht. Doch wie sind die folgenden Generationen mit diesem Erbe Fritz Bauers umgegangen? Mehr als 75 Jahre nach dem 2. Weltkrieg stehen sie vor Gericht: Die ehemaligen SS-Männer wie John Demjanjuk, Oskar Gröning, Johann R. und Bruno D. sind exemplarisch für ein Jahrzehnte andauerndes Scheitern der deutschen Justiz in der Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus. Die Filmemacherinnen arbeiten diese Rechtsfälle mit akribischer Sorgfalt und investigativer Recherche auf. (FBW)

Do 2. bis So 5. Februar täglich um 18.30 Uhr
Di 7. und Mi 8. Februar jeweils um 16.30 Uhr

Zum Seitenanfang