zur Filmbeschreibung

Programm für: Sonntag 30.10.2022

DESERTO ROSSO Rote Wueste


Klassiker/Hommage an Monica Vitti

Italien 1964, Farbe, 116 Min., OmU
Regie: Michelangelo Antonioni
Mit Monica Vitti, Richard Harris, Carlo Chionetti, Xenia Valderi, Rita Renoir, Aldo Grotti, Lili Rheims

Giuliana, die Frau eines Ingenieurs und Fabrikbesitzers in Ravenna, gerät nach einem Autounfall in Angstzustände: Mann und Kind werden ihr fremd, die künstliche Umwelt der Fabriken und Raffinerien, die neuen Technologien, die ihren Mann Ugo faszinieren, werden in ihrer Wahrnehmung bedrohlich, verwandeln sich in apokalyptische Visionen des Zerfalls. Nach einer kurzen Liaison mit einem Kollegen und Partner ihres Mannes kehrt sie jedoch ins alltägliche Leben zurück.

Deserto rosso war Michelangelo Antonionis erster Farbfilm. Er schildert die psychische Krise seiner Heldin mit einer raffinierten, bewusst irrealen Farbdramaturgie. Es ist auch einer der ersten Filme, die sich Mitte der 60er Jahren mit den Folgen der Industrialisierung und Umweltverschmutzung auseinandersetzten. Monica Vitti spielte zum vierten Mal die Hauptrolle in einem Film von Antonioni und ist mit ihrer eindringlichen Darstellung hier auf der Höhe ihrer Kunst. Wir zeigen Deserto rosso auch als Hommage an die unlängst verstorbene großartige Schauspielerin.

Michelangelo Antonioni (1912, Ferrara - 2007, Rom) Nach seinem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften studierte er am Centro Sperimentale di Cinematografia in Rom. Er arbeitete im Umkreis Zeitschrift „Cinema“ und debütierte 1943 mit dem Dokumentarfilm GENTE DEL PO. Nach Kriegsende arbeitete er mit Federico Fellini, Luchino Visconti und Giuseppe De Santis zusammen, bevor er 1952 seinen ersten Spielfilm CRONACA DI UN AMORE drehte. Internationale Aufmerksamkeit erlangte er Anfang der 1960er Jahre mit L‘ AVVENTURA, LA NOTTE und L‘ ECLISSE, für die er in Cannes und bei den Berliner Filmfestspielen ausgezeichnet wurde. DESERTO ROSSO gewann beim Filmfestival von Venedig, während BLOW-UP in Cannes mit der Goldenen Palme prämiiert wurde. Im Jahr 1983 wurde er bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Zwei Jahre später unterbrach ein Schlaganfall seine Karriere. 1995 drehte er einen letzten Film zusammen mit Wim Wenders, AL DI LÀ DELLE NUVOLE (Jenseits der Wolken).

So 9. Okt um 18.45 Uhr und Fr 14. Okt um 17.45 Uhr

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