Filme der Reihe zum 9. November 1938
RIEFENSTAHL
Deutschland 2024, Farbe, 120 Min., FSK: ab 12
Regie und Buch: Andres Veiel
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Als Regisseurin schuf sie ikonografische Bilder. Ihre außergewöhnliche Beziehung zu Adolf Hitler hat sie nach dem Zweiten Weltkrieg zu leugnen versucht. Leni Riefenstahl. Sie hat nur eine Darstellung ihrer Biografie zugelassen: ihre eigene. Der Nachlass einer der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts erzählt eine andere.
Leni Riefenstahl gilt als eine der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts. Ihre ikonografischen Bildwelten von „Triumph des Willens“ und „Olympia“ stehen für perfekt inszenierten Körperkult, für die Feier des Überlegenen und Siegreichen. Und zugleich auch für das, was diese Bilder nicht erzählen: die Verachtung des Unvollkommenen, des vermeintlich Kranken und Schwachen, der Überlegenheit der einen über die anderen. Die Ästhetik ihrer Bilder ist präsenter denn je - und damit auch ihre Botschaft?
Der Film geht dieser Frage anhand der Dokumente aus Riefenstahls Nachlass nach - privaten Filmen und Fotos, aufgenommenen Telefonaten mit engen Wegbegleitern, persönlichen Briefen. Bild für Bild, Facette für Facette legt er Fragmente ihrer Biografie frei und setzt sie in einen erweiterten Kontext von Geschichte und Gegenwart.
Fr. 1. bis So. 3. November, täglich um 18.45 Uhr
Mo. 4. bis Mi. 6. November, täglich um 16.45 Uhr
ICH TANZE, ABER MEIN HERZ WEINT
Deutschland, Schweiz 2024, Farbe, 93 Min., FSK: ab 6
Regie: Christoph Weinert
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Der Film I DANCE, BUT MY HEART IS CRYING erzählt die schier unglaubliche Geschichte einer Musik, die über siebzig Jahre lang als für immer verloren galt und nähert sich dem tragischen Schicksal der jüdischen Künstler, die mit dieser Musik ein Vermächtnis hinterlassen haben, das bis heute nicht an Aktualität und Brisanz verloren hat. In seinem neuen Kinofilm lässt Regisseur Christoph Weinert ihre Musik wieder auferstehen und in neuem Glanz erstrahlen.
Der Musikfilm I DANCE, BUT MY HEART IS CRYING lässt Musik, die über siebzig Jahre lang als für immer verloren galt, wieder auferstehen und in neuem Glanz erstrahlen. Der Film erzählt von den beiden Plattenlabels, die im nationalsozialistischen Berlin noch bis 1938 Musik jüdische Künstler produzieren konnten. Diese Musik wurde mitsamt ihren Originalmatrizen, Texten und Noten in einer einzigen Nacht vollständig vernichtet. Es war die Nacht des 9. November 1938, die als „Reichspogromnacht"" in die Geschichte einging. Seitdem galt die Musik als für immer verschollen. Dass über 70 Jahre später dieser musikalische Schatz wieder gehoben werden konnte, grenzt an ein Wunder. Mit der neu arrangierten Musik eines international hochkarätig besetzten Ensembles nähert sich der Film dieser schier unglaublichen Geschichte und dem tragischen Schicksal der jüdischen Künstler, die ein musikalisches Vermächtnis hinterlassen, das bis heute nicht an Aktualität und Brisanz verloren hat.
Do. 7. bis So. 10. Nov. täglich um 17 Uhr
Di. 12. und Mi. 13. November jeweils um 21 Uhr
DIE ERMITTLUNG
Deutschland 2024, Farbe, 186 Min., FSK: ab 12
Regie: RP Kahl
DarstellerInnen: Rainer Bock, Clemens Schick, Berhard Schütz, Andreas Anke. Philipp Awdejew, Elisabeth Duda, Marc Fischer, Arno Frisch, Attila Borlan, Dorka, Gryllus u.a.
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Mit der Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks von Peter Weiss inszeniert RP Kahl die Protokolle und Aufzeichnung aus dem ersten Frankfurter Auschwitzprozess für das große Kino. Dabei ermöglicht er durch einen klug reduzierten Einsatz der Mittel einen sachlichen und doch tief erschütternden Zugang zur Aufarbeitung der unfassbaren Verbrechen an der Menschlichkeit.
Ein die ZuschauerInnen herausfordernder, in seinen reduzierten filmischen Ausdrucksformen jedoch adäquater und erinnerungskulturell bedeutsamer Versuch, über 60 Jahre nach Beginn des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses und dem darauf fußenden Theaterstück von Peter Weiss die darin überlieferte Zeugenschaft auf die Kinoleinwand zu bringen. Bei entsprechender Veranstaltungsrahmung und Einbettung vermittelt RP Kahls Film über eine diskussionswerte Aussageform neue Zugangsmöglichkeiten zur deutschen Geschichte.
Wegen Überlänge Eintritt 12, ermäßigt 11 Euro
Matinée So 10. November um 11.30 Uhr
IN LIEBE, EURE HILDE
Deutschland 2024, Farbe, 125 Min., FSK: ab 12
Regie: Andreas Dresen
Buch: Laila Stieler
DarstellerInnen: Liv Lisa Fries, Johannes Hegemann, Lisa Wagner, Alexander Scheer, Emma Bading, Sina Martens, Lisa Hrdina, Lena Urzendowsky
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Berlin 1942. Hilde ist verliebt. In Hans. In ihrer Leidenschaft vergessen die beiden oft Krieg und Gefahr. Dann sind sie nur zwei junge Menschen am Beginn ihres Lebens. Hilde bewundert den Mut ihres Liebsten. Er bewegt sich in Widerstandskreisen. Sie selbst ist eher ängstlich, beteiligt sich aber immer beherzter an den Aktionen einer Gruppe, die man später die „Rote Kapelle“ nennen wird. Es ist der schönste Sommer ihres Lebens. Als er sich neigt, werden alle verhaftet. Und Hilde ist im achten Monat schwanger. Im Gefängnis bringt sie ihren Sohn zur Welt und entwickelt eine Kraft, die ihr niemand zugetraut hätte.
IN LIEBE, EURE HILDE ist die achte gemeinsame Arbeit von Regisseur Andreas Dresen und Drehbuchautorin Laila Stieler, und basiert auf der wahren Geschichte von Hilde und Hans Coppi, die in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurden. Insgesamt wurden zwischen 1942 und 1943 mehr als 50 Mitglieder der „Roten Kapelle“ ermordet. Der Film erzählt eine nahezu zeitlose, wuchtige Liebesgeschichte über Anstand und Widerstand, Intuition und zivile Courage, Würde und Angst.
Mo 11. bis Mi 13. November täglich um 18.45 Uhr
DIE ROTE KAPELLE
Deutschland 2020, Farbe 122 Min., FSK: ab 12
Ein Film von Carl-Ludwig Rettinger
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Die „Rote Kapelle“ bezeichnet ein wichtiges Widerstandsnetz in Nazideutschland und gleichzeitig einen sowjetischen Spionagering in Paris/Brüssel. Im Gegensatz zur Weißen Rose und zum Stauffenberg-Kreis sind die WiderstandskämpferInnen der „Roten Kapelle“ lange Zeit als „Vaterlandsverräter“ denunziert worden. Während in der BRD ehemalige Gestapo-Leute die „Rote Kapelle“ als kommunistisches Spionagenetzwerk diskreditierten, vereinnahmte in der DDR, die Staatssicherheit das angeblich kommunistische Netzwerk für ihre Zwecke. So wurde das Andenken der „Roten Kapelle“ historisch verfälscht.
„Der Dokumentarfilm beschäftigt sich mit zentralen Akteuren des Widerstandsnetzwerks und Spionagerings „Rote Kapelle“ und deren verzerrtem filmischen Gedenken. Dafür werden Interviews mit Hinterbliebenen und Historikern, historisches Foto- und Filmmaterial und Ausschnitte aus zwei fiktionalen Aufbereitungen aus der ehemaligen DDR bzw. der Bundesrepublik zusammenmontiert, um so unterschiedliche Formen filmischer Geschichtsaufbereitung miteinander zu verbinden und dadurch zu reflektieren.“
(VisionKino)
Andreas Dresen erinnert in seinem neuen Film IN LIEBE, EURE HILDE an die Widerstandsgruppe Rote Kapelle.
Matinée So 17. November um 12 Uhr
Mi 20. November um 16.45 Uhr
THE ZONE OF INTEREST
USA, UK, Polen 2023, Farbe, 104 Min., FSK: ab 12
Regie und Buch: Jonathan Glazer
nach dem Roman von Martin Amis
Darsteller: Sandra Hüller, Christian Friedel, Ralph Herforth, Max Beck, Christopher Manavi, Marie Rosa Tietjen
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Der Film verfolgt den Alltag einer reichen deutschen Familie, die in unmittelbarer Nähe von Auschwitz lebt. Der Kommandant und seine Frau genießen in ihrem prächtigen, von Gärten umgebenen Haus die Aussicht auf eine glänzende Zukunft, die auf dem von den Opfern des Holocaust gestohlenen Reichtum beruht, während Millionen von Juden aus ganz Europa direkt vor ihrer Haustür sterben.
Regisseur und Drehbuchautor Glazer ließ sich für den Film von dem gleichnamigen Buch des verstorbenen Autoren Martin Amis inspirieren. Sein Film beleuchtet die Schrecken des Holocaust aus der Perspektive von Rudolf und Hedwig Höss, dem Kommandanten von Auschwitz und seiner Familie, die in ihrem Bilderbuchheim Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager ein äußerst privilegiertes Leben führen.
In THE ZONE OF INTEREST vermittelt Regisseur Jonathan Glazer eindrucksvoll und mit scharfem Blick die Banalität des Bösen und das Grauen des Holocaust, ohne es explizit zu zeigen.
Matinée So 24. November um 12 Uhr
Mi 27. November um 16.30 Uhr
DER SCHATTEN DES KOMMANDANTEN
USA, GB, Deutschland 2024, Farbe, 102 Min., FSK: 12
Regie: Daniela Volker
Mit Hans-Jürgen Höss, Anita Lasker Wallfisch, Kai Höss, Maya Lasker Wallfisch
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Dokumentation über den Sohn des Auschwitz-Lagerkommandanten Rudolf Höß, der sich in den 2020er Jahren mit den Taten seines Vaters auseinandersetzt.
Dabei kommt es zu einer Begegnung mit der Auschwitz-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch. In deren Wohnung in London begegnen sich die beiden sowie ihre Kinder, Kai Höss und Maya Lasker-Wallfisch, die auf unterschiedliche Weise schwer an ihrer Herkunft tragen.
Do 28. und Fr 29. November jeweils um 16.45 Uhr
TREASURE - Familie ist ein fremdes Land
Deutschland/Frankreich: 2024, Farbe, 110 Min., FSK: 12
Regie: Julia von Heinz
DarstellerInnen: Lena Dunham, Stephen Fry, Zbigniew Zamachowski
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Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs reist die New Yorker Musik-Journalistin Ruth Rothwax in Begleitung ihres Vaters Edek nach Polen, um dem Vermächtnis ihrer jüdischen Familie auf den Grund zu gehen. Für Edek, einen Holocaust-Überlebenden, ist es die erste Reise zurück zu den Orten seiner Kindheit. Während Ruth entschlossen ist, die Traumata ihrer Eltern besser zu verstehen, will der stets vergnügte Edek die Vergangenheit ruhen lassen. So sabotiert er Ruths Pläne und sorgt dabei für mehr als nur eine unfreiwillig komische Situation. In dieser erlebnisreichen Woche decken die beiden alte Familiengeheimnisse auf. Aus ihrer brüchigen Beziehung wächst Liebe und tiefes Verständnis.
Mit der Verfilmung des Schlüsselromans „Zu viele Männer“ von Bestseller-Autorin Lily Brett legt die deutsche Filmemacherin und Drehbuchautorin Julia von Heinz ihre bislang ambitionierteste Arbeit vor.
Do 28. und Fr 29. November jeweils um 18.45 Uhr