zur Filmbeschreibung

DAS ERBE


Celine Derikartz, Lena Unterhalt, Laura Wilken und Max Zimmermann, Studierende der Fachjournalistik Geschichte produzieren Film als Gruppenprojekt.

Einmal selbst einen Film drehen - im Masterstudiengang Fachjournalistik Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist das möglich. Vier Studierende präsentieren ihr filmisches Gruppenprojekt „Das Erbe – Zur NS-Geschichte von Gießener Familienunternehmen“ nach der Premiere im Gießen im Kino Traumstern im Rahmen der Film- und Veranstaltungs-reihe zum 9. November 1938.

Ausgehend vom Wirtschaftswunder und dem Wiederaufbau in den 1950er-Jahren begeben sich die Studierenden auf historische Spurensuche in das Gießen unter nationalsozialistischer Herrschaft und erforschen die Ursprünge vieler lokaler Unternehmen, darunter das Kaufhaus Karber, das Schuhhaus Darré und das Möbelgeschäft Sommerlad.
Der Ausgangspunkt für das geschichtsjournalistische Projekt waren Filmaufnahmen vom Wiederaufbau der Gießener Innenstadt nach den erheblichen Kriegszerstörungen und stolze Werbefilme aus der Zeit des sogenannten Wirtschaftswunders. Doch was, so fragten sich Celine Derikartz, Lena Unterhalt, Laura Wilken und Max Zimmermann, war vor dem Krieg geschehen? Wo waren Gießens jüdische Geschäftsinhaber und -Inhaberinnen geblieben, an die sich heute kaum noch jemand erinnert? Wie wirkte sich der Antisemitismus der NS-Zeit auf das Geschäftsleben in Gießen aus und unter welchen Bedingungen wechselten als jüdisch markierte Unternehmen den Besitzer? Für ihren Film haben die vier in Archiven geforscht, Historikerinnen und Historiker befragt, mit den heutigen Geschäftsinhaberinnen und -inhabern gesprochen und sind mit der Kamera in Gießen auf Spurensuche gegangen.

Das Ergebnis ist ein beachtliches filmisches Erstlingswerk, so die Historikerin Prof. Dr. Ulrike Weckel, Professur für Fachjournalistik Geschichte an der JLU, die das Filmprojekt gemeinsam mit dem Frankfurter Filmemacher Sascha Schmidt betreut hat. Die Studierenden hatten zunächst Dokumentarfilme zu historischen Themen analysiert und Fragen populärer Geschichtsvermittlung diskutiert, bevor sie nun im dritten Mastersemester selbst einen Film produziert haben.
Unterstützt wurde das Filmprojekt von der DEXT-Fachstelle für Demokratieförderung und Antisemitismusprävention, vom Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) der JLU, von der Medienanstalt Hessen und dem Offenen Kanal Gießen.

Matinée am So. 3. Dezember um 12 Uhr
mit anschließendem Filmgespräch mit Max Zimmermann und weiteren ProjektteilnehmerInnen

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