zur Filmbeschreibung

Programm für: Samstag 25.01.2014

MEINE KEINE FAMILIE

Österreich 2012, Farbe, 93 Min., FSK: ab 12
Buch und Regie: Paul-Julien Robert

Im Jahr 1970 gründete Otto Muehl in seiner Wiener Wohnung eine Kommune, die durch ihre Radikalität über die Kunstszene hinaus Bekanntheit erlangte. 1972 erwarben die Kommunarden das letzte bewohnbare Haus eines verlassenen Gutshofes auf der Parndorfer Heide - den Friedrichshof. Dieser wurde innerhalb von knapp zwei Jahrzehnten zum Zentrum eines internationalen Netzwerkes von über 20 Stadtgruppen ausgebaut. In den assoziierten Kommunen praktizierten zeitweise über 600 Menschen in halb Europa ein radikal - utopisches Leben nach den Prinzipen: Selbstdarstellung, gemeinsames Eigentum, freie Sexualität ohne feste Paarbeziehungen, gemeinsame Arbeit und Produktion, kollektives Kinderaufwachsen und direkte Demokratie. Der Regisseur Paul-Julien Robert, der in diese Kommune hineingeboren wurde, begibt sich in MEINE KLEINE FAMILIE auf eine persönliche Reise in die eigene Vergangenheit. Ausgehend von Archivmaterial, das im Film erstmalig öffentlich gezeigt wird, konfrontiert der Regisseur sich selbst und seine Mutter mit der Frage: Was ist Familie?
„Ein schmerzliches Dokument über eine verheerende Verkehrung, über Verdrängung und Vergessen.“ (choices)
„Während die Debatte über die Nähe der Grünen zur pädophilen Szene in den 70er Jahren während des vergangenen Bundestagswahlkampfs teilweise instrumentalisiert wurde, versucht Paul-Julien Roberts Dokumentation MEINE KEINE FAMILIE sich den Sexual- und Familientheorien jener Zeit zu nähern, die in der Kommune des Wiener Aktionisten Otto Mühl - der 1991 wegen Unzucht mit Minderjährigen verurteilt wurde - ihr Aushängeschild hatten...“ (filmecho)
„Auf seiner Reise zu ehemaligen Kommunarden und ihren Kindern reflektiert MEINE KEINE FAMILIE, was die Diktatur der Selbstbefreiung mit ihnen angerichtet hat. Der Film sieht sie dabei nicht nur als bedauernswerte Opfer, eher als beschädigte Familie. Und die Wärme dieser Ambivalenz macht Paul-Juliens Selbstbefragung sehenswert.“ (EPD Film)
„ein zutiefst bemerkens- und sehenswerter Film.“ (kino-zeit.de)
„...faszinierend, provokativ, bewegend. Und absolut sehenswert.“ (BR kino kino)

Matinée am So 12. Januar um 12 Uhr
und am Mi 15. Januar um 19 Uhr

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