ZEIGEN WAS MAN LIEBT
Deutschland 2016, Dokumentarfilm, SW/Farbe, 85 Minuten
Regie: Frank Göhre, Borwin Richter, Torsten Stegmann
Mit Iris Berben, Werner Enke, Wolfgang Glaser, Dominik Graf, Klaus Lemke, Olaf Möller, Martin Müller, May Spils, Rudolf Thome und Max Zihlmann
Die 17jährige Iris Berben reist mit dem Filmkritiker Uwe Nettelbeck von Hamburg nach München. Nettelbeck bringt sie mit einigen jungen Filmemachern zusammen. Es ist eine lockere Gruppe, die sich in Schwabinger Cafés und Kneipen, vor allem aber im „Bungalow“ neben dem Kino „Türkendolch“, trifft. Sie sind von den Filmen der Nouvelle Vague begeistert und von den großen amerikanischen Regisseuren jener Zeit, von Howard Hawks, John Ford und Samuel Fuller. Von ihnen geprägt drehen sie ihrer ersten Filme. Iris Berben wird über Nacht zum Star der Münchner Filmer. ZEIGEN WAS MAN LIEBT dokumentiert die vielschichtigen Verbindungen und Arbeiten der jungen Regisseure, Autoren und Darsteller, der Kamera- und Ton-Leute, der Produzenten und privaten Förderer. Iris Berben ist die Erzählerin einer Zeitreise, die sowohl geprägt ist von Revolten und Aufbruch, wie auch von make love und einer gelebten Leichtigkeit des Seins. Ergänzend sprechen Klaus Lemke, Martin Müller, Rudolf Thome, Max Zihlmann. May Spils und Werner Enke über sich und ihr Schaffen, ihre Haltung zum Film und Filme machen – kommentiert von Olaf Möller und Dominik Graf. So erzählt und mit selten gezeigten Kurzfilmausschnitten ergänzt wird das Selbstverständnis der Münchner Gruppe dargestellt, ihre Entschiedenheit und ihr Mut zum Risiko. Es ist, wie Iris Berben es formuliert, ein Brocken Filmgeschichte, die Energie erlebbarer Filme, an denen man sich noch heute orientieren kann.
In dem Dokumentarfilm ZEIGEN WAS MAN LIEBT, der einer der Höhepunkte in der Reihe Neues deutsches Kino beim diesjährigen Filmfest war, wird in Interviews und supereleganten Filmausschnitten eine kurze goldene Zeit des deutschen Films beschworen.
Wolfgang Höbel, Spiegel Online, Juni 2016
… wenn man hier in Filmausschnitten eine Kraft und Energie spürt, die so gar nicht das ist, was man von einem deutschen Film der 1960er Jahre erwartet. Und ganz nebenbei hat man bei diesem Film auch das heimelige Gefühl eines Klassentreffens, bei dem sich alte Freunde wiederbegegnen.
Harald Mühlbeyer, Kinozeit, Juni 2016
ZEIGEN WAS MAN LIEBT ist mehr als ein Film der guten Laune, ist weit mehr als eine filmhistorische Exkursion. Er ist und zeigt trotzige, lässige Selbstbehauptung, lacht der Welt ins Gesicht, ist Herzblut pur in hoher Dosis. Nach diesem Film fühlt man sich – egal, wie alt man ist – für eine ziemliche Weile ziemlich verdammt jung. Und lässig. Und cool. Alf Mayer, CulturMag, September 2016
…Was in Zeigen was man liebt dokumentiert ist, muss in die derzeitige umfassende 1968-Würdigung unbedingt miteinbezogen werden - nicht, weil es plakativ politisch wäre, sondern weil es von einer Haltung kündet und dabei so erstaunlich frisch geblieben ist…
Zitiert nach Der Spiegel
Autor und Regisseur Frank Göhre ist zu Gast bei der Matinée-Vorstellund am Di. 3. Okt um 12 Uhr
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