ALCARRAS Die letzte Ernte
Spanien/Italien 2022, Farbe, 120 Min.
Regie: Carla Simón
DarstellerInnen: Jordi Pujol, Anna Otin, Xenia Roset, Albert Bosch
Seit jeher verbringt die Familie Solé den Sommer auf ihrer Pfirsichplantage in Alcarràs, einem Dorf in Katalonien. Aber die diesjährige Ernte könnte die letzte sein; der Familie droht die Zwangsräumung. Die Bäume sollen durch Solarpaneele ersetzt werden, was zum Zerwürfnis innerhalb der Familie führt. Zum ersten Mal sehen die Solés einer ungewissen Zukunft entgegen. Mehr als ihre Plantage steht auf dem Spiel.
Wie in ihrem Debüt SUMMER 1993 findet Carla Simón erneut ihren Stoff im von ausgeprägten Jahreszeiten und einem wechselhaften Klima bestimmten Landleben in Katalonien, das sie aus eigener Anschauung kennt. Wirtschaftliche Sorgen verschärfen die familiären Dynamiken: Die Jüngeren leben ganz im Hier und Jetzt, während der Vater stur die Augen vor der unmittelbaren Zukunft verschließt und der Großvater sich auf ein lang vergessenes Versprechen beruft, um den Anspruch auf das Haus geltend zu machen. Die unterschiedlichen Haltungen werden von einem natürlich agierenden Ensemble verkörpert, das uns auf subtile Weise politisch relevante Themen näherbringt. Wenn Tradition das Einzige ist, bei dem sich alle einig sind, bedeutet das nichts Gutes für die Zukunft. (Berlinale)
Regisseurin Carla Simón über ihren Film:
Seit der Jungsteinzeit schon bestellt die Menschheit das Land in Familienwirtschaft. Es ist die älteste Arbeit, die die Menschheit kennt. Aber die Geschichte der Familie Solé spielt in einer Zeit, in der diese traditionelle Form der Landwirtschaft kein ausreichendes Einkommen mehr einbringt. Viele Familien sehen sich gezwungen, nach etlichen Generationen ihr Land aufzugeben. Was bedeutet Landwirtschaft heute für uns? „Alcarràs“ ist auch eine Hommage an die Widerständigkeit der letzten Familien von Landwirten, die in unserer westlichen Welt jeden Tag mehr vom Verschwinden bedroht sind. Eine Geschichte über die Verbundenheit mit dem Land, über Familienbeziehungen und die Spannung zwischen den Generationen, über die Notwendigkeit, Althergebrachtes zu überwinden, über die Bedeutung des Familienzusammenhalts in Krisenzeiten.
Die Presse über ALCARRAS
Im Kino Carla Simóns gibt es eine Sicht aufs Leben, eine Haltung. Sie weiß, was und wie sie es erzählen will. Die Erzählung steckt oft in verborgenen Formen, den Gesten, den Blicken, dem Schweigen, den Zwischentönen. Im abwesenden Blick des Großvaters ist seine ganze Wahrheit aufgehoben, die ganze Wahrheit dieses Films, diese Angst, zu verlieren, was man liebt. Vor allem aber ist Alcarràs von unglaublicher Schönheit.
THE OBJECTIVE
Carla Simón fokussiert sich ganz auf das Land und die, die es bearbeiten. Fröhlich, schmerzlich und berührend: Wie Carla Simón und ihre Schauspieler diese Wechsel fließen lassen, von Stille zu schierer Energie, von Verzweiflung zu Humor, wie sich dabei jeder Moment wahr und wirklich anfühlt – darin liegt die eigentliche Größe von ALCARRAS.
SCREEN DAILY
Carla Simóns hinreißender Film ist der Beweis, dass Fiktion manchmal das mächtigste Mittel ist, um Wahrheit zu entdecken. Das Ende werden Sie niemals vergessen.
THE TELEGRAPH
.
Preview am Mi 27. Juli um 18.45 Uhr;
Do 11. August um 20 Uhr
mit anschließendem Online Filmgespräch;
Fr 12. bis Mi 17. Aug tägl. 18.45 Uhr (Mo in OmU);
Matinée am So 14. August um 12 Uhr
Zum Seitenanfang