zur Filmbeschreibung

Programm für: Donnerstag 18.10.2018

MACKIE MESSER

D 2018, Farbe, 130 Min., FSK: ab 6
Regie: Joachim Lang
Darsteller: Lars Eidinger, Tobias Moretti, Hannah Herzsprung, Joachim Król, Claudia Michelsen, Britta Hammelstein, Christian Redl

Nach dem überragenden Welterfolg von DIE DREIGROSCHENOPER will das Kino den gefeierten Autor des Stücks für sich gewinnen. Doch Bertolt Brecht (Lars Eidinger) ist nicht bereit, nach den Regeln der Filmindustrie zu spielen. Seine Vorstellung vom DREIGROSCHENFILM ist radikal, kompromisslos, politisch, pointiert. Er will eine völlig neue Art von Film machen und weiß, dass die Produktionsfirma sich niemals darauf einlassen wird. Ihr geht es nur um den Erfolg an der Kasse. Während vor den Augen des Autors in seiner Filmversion der Dreigroschenoper der Kampf des Londoner Gangsters Macheath (Tobias Moretti) mit dem Kopf der Bettelmafia Peachum (Joachim Król) Form anzunehmen beginnt, sucht Brecht die öffentliche Auseinandersetzung. Er bringt die Produktionsfirma vor Gericht, um zu beweisen, dass die Geldinteressen sich gegen sein Recht als Autor durchsetzen … Ein Dichter inszeniert die Wirklichkeit – Das hat es noch nie gegeben!
Nach DIE DREIGROSCHENOPER von Bertolt Brecht und Kurt Weill unter Mitarbeit von Elisabeth Hauptmann sowie DIE BEULE – EIN DREIGROSCHENFILM, DREIGROSCHENROMAN, DER DREIGROSCHENPROZESS – EIN SOZIOLOGISCHES EXPERIMENT und weiteren Texten von Bertolt Brecht.

Die Augsburger Puppenkiste hat es schon getan, Campino sowie Kult-Schlagerist Dieter Thomas Kuhn ebenfalls: Die DREIGROSCHENOPER aufgeführt. Auf die Leinwand gefunden hat es das überaus populäre Stück von Brecht und Weill seit der Premiere vor 90 Jahren hingegen nur selten. Weshalb das so ist, das erklärt dieses Opus, das Realität und Fiktion virtuos verschmelzen lässt. Da ist zum einen der Brecht, der sich mit der Filmindustrie anlegt und seine ganz eigene Vision verfilmen will. Zum anderen, parallel dazu, jene bekannte Dreigroschenoper mit dem Gangster Macheath, dem Bettlerkönig Peachum sowie dessen hübscher Tochter Polly. Für die Besetzung des Kunst-Revoluzzers Brecht kann es natürlich nur einen geben: Jener laut Selbstauskunft „beste Schauspieler der Welt“, nämlich Lars Eidinger. An dieser Verfremdungs-Wundertüte hätte Brecht wohl sein Vergnügen gehabt. Ein mutiger großer Wurf, der dem deutschen Kino guttut! (programmkino.de)
Wegen Überlänge Eintritt 9, ermäßigt 8 Euro

Do 11. bis Sa 13. Okt täglich um 21.30 Uhr

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