zur Filmbeschreibung

Programm für: Freitag 08.02.2019

RAFIKI


Kenia 2018, Farbe, 83 Min., OmU, FSK: ab 12
Regie: Wanuri Kanihu
Darsteller: Samantha Mugatsia, Sheila Munyiva, Jimmi Gathu, Nini Wacera, Dennis Musyoka, Patricia Amira, Neville Misati u.v.m.

Rafiki – der Titel bedeutet auf Suaheli Freund(in) – ist der erste kenianische Film, der bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurde. In Kenia selbst, wo Homosexualität noch immer unter Strafe steht, wurde der Film zunächst mit einem Aufführungsverbot belegt, das erst nach einer Klage der Regisseurin gelockert wurde. Basierend auf der preisgekrönten Kurzgeschichte JAMBULA TREE (2008) der ugandischen Autorin Monica Arac de Nyeko, erzählt Rafiki von einer afrikanischen Jugend, die entschlossen gegen Homophobie, religiöse Dogmen und die Strenge der Eltern aufbegehrt. Ein mitreißender Film, der vor Freiheitsliebe und Lebensfreude in strahlenden Farben leuchtet
Gute kenianische Mädchen werden gute kenianische Ehefrauen – Kena lernt schon früh, was von Mädchen und Frauen in ihrem Heimatland erwartet wird: artig sein und sich dem Willen der Männer fügen. So wird auch ihre alleinerziehende Mutter dafür verantwortlich gemacht, dass ihr Mann sie für eine jüngere Frau verlassen hat. Doch die selbstbewusste Kena lässt sich nicht vorschreiben, wie es zu leben hat. So freundet sie sich auch mit der hübschen Ziki an, obwohl ihre Väter politische Konkurrenten sind. Das Gerede im Viertel ist den Mädchen zunächst ziemlich egal. Doch als sich Kena und Ziki ineinander verlieben, müssen sie sich entscheiden: zwischen der vermeintlichen Sicherheit, ihre Liebe zu verbergen, und der Chance auf ihr gemeinsamen Glück...

Dass afrikanische Teenager sich in Filmen ihrer Heimatländer küssen, war bislang rar. Weil es in RAFIKI, dem Spielfilmdebüt von Regisseurin Wanuri Kanihu, nun auch noch zwei junge Frauen sind, wurde die Geschichte einer zarten Freundschaft in Kenia vor ihrer Premiere sogar mit einem Aufführungsverbot belegt. Großer Andrang daher bei den wenigen Vorstellungen, als dieses befristet aufgehoben wurde, damit RAFIKI als kenianischer Kandidat für den Auslands-Oscar zur Verfügung stehen konnte. Die Wahl fiel letztlich zwar auf SUPA MODO von Likarion Wainaina, ändert aber nichts am frischen Wind in der afrikanischen Filmlandschaft und wie hier offene und lebendige Einblicke in eine fremde Welt und auf den freiheitsliebenden Drang der dort lebenden Jugendlichen und der vorherrschenden gesellschaftlichen Konflikte und Dynamiken geliefert werden. (programmkino.de)

So 17. bis Mi 20 Februar täglich um 21.30 Uhr

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