zur Filmbeschreibung

OECONOMIA

Deutschland 2020, Farbe, 89 Min., FSK: o.A.
Regie: Carmen Losmann

Unser Wirtschaftssystem hat sich unsichtbar gemacht und entzieht sich dem Verstehen. In den letzten Jahren blieb uns oft nicht viel mehr als ein diffuses und unbefriedigendes Gefu?hl, dass irgendetwas schiefläuft. Aber was? Der Dokumentarfilm OECONOMIA legt die Spielregeln des Kapitalismus offen und macht in episodischer Erzählstruktur sichtbar, dass die Wirtschaft nur dann wächst, dass Gewinne nur dann möglich sind, wenn wir uns verschulden. Jenseits von distanzierten Phrasen der Berichterstattung, die ein Verstehen des Ungeheuerlichen letztlich immer wieder verunmöglichen, macht sich OECONOMIA mit viel Scharfsinn und luzider Stringenz daran, den Kapitalismus der Gegenwart zu durchleuchten. Erkennbar wird ein Nullsummenspiel, das uns und unsere ganze Welt in die Logik einer endlos fortwährenden Kapitalvermehrung einspannt – koste es was es wolle.
Mit ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm WORK HARD – PLAY HARD setzte die Regisseurin Carmen Losmann sich mit den Wirkungen des modernen Human Ressource Managements auseinander. Mit OECONOMIA, der auf der Berlinale 2020 seine Premiere feierte und von der Kritik hoch gelobt wurde, setzte sie ihre eindringlichen Recherchen zu den zerstörerischen Grundlagen unseres Wirtschaftssystems fort und öffnet den Blick. – Ein Film von brennender Aktualität.

Im Anschluss am die Premiere von OECONOMIA am Donnerstag, den 15. Oktober gibt es ein Filmgespräch mit MdB Jörg Cezanne.
Jörg Cezanne ist Mitglied des Deutschen Bundestages für die Partei DIE LINKE. Er ist Mitglied des Finanzausschusses. In den vergangen Jahren musste sich der Ausschuss mit einer Vielzahl an Finanzskandalen beschäftigen. Geldwäsche, Cum/Ex, Panama-Papers… Nie in der Geschichte waren die volkswirtschaftlichen Schäden durch dubiose Geschäfte der weltweiten Finanzbrache höher und nie in der Geschichte scheint ein politisches Gegensteuern auf nationaler Ebene schwieriger. Der Finanzmarkt hat sich globalisiert und befreit sich zunehmend weiter von jeglicher gesellschaftlicher Kontrolle. Fragen, die der Fim aufwirft können nach der Vorführung mit Herrn Cezanne diskutiert werden.

Mo 17. bis Mi 19. Oktober täglich um 18 Uhr

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