zur Filmbeschreibung

HIGANBANA Equinox Flower

Deutsch-Japanische Gesellschaft Linden-Warabi e.V. präsentiert den Film HIGANBANA
& Vortrag von Assist. Prof. Dr. Andreas Becker

HIGANBANA (Equinox Flower)
Japan 1958, Farbe, 158 Min., OmU
Regie: Yasujirô Ozu
mit Shin Saburi, Ineko Arima, Keiji Sada, Kinuyo Tanaka

Ozus erster Farbfilm aus dem Jahr 1958 handelt von einem Familienkonflikt. Die älteste Tochter Setsuko (Ineko Arima) möchte mit Masahiko Taniguchi (Keiji Sada) einen Mann heiraten, der dem Vater Wataru (Shin Saburi) nicht behagt. Der Weg bis zur (Liebes-)Hochzeit ist von Gefühlskälte und harten Auseinandersetzungen geprägt.
Die Rollen besetzt Ozu tweilweise mit Schauspielern, die er schon seit der Stummfilmzeit kennt. Die Mutter Kiyoko wird von Kinuyo Tanaka, Schulfreund Shukichi Mikami von Chishū Ryū gespielt. Auch Shin Saburi wirkte schon in Todake no kyōdai (Brothers and Sisters of the Toda Family, 1942) und in Ochadsuke no aji (Flavor of Green Tea Over Rice, 1952) mit.
Der Vortrag von Andreas Becker setzt den Fokus vor allem auf deren Schauspielkunst und fragt nach der Theatralität in Ozus Film. Es ist auffällig, wie bühnenhaft die Bauten wirken und auch bei den Konflikten ist mitunter offen, ob schon die Protagonisten sie bloß spielen. Theatralität lauert also überall. Exemplarisch werden die Gestik (und Mikrogestik) der Darsteller beschrieben. Ozus Stil schlägt eine Brücke zwischen der Filmkunst, dem Hollywood-Kino und den klassischen Bühnenkünsten Japans.
Andreas Becker, Studium an der Philipps-Universität Marburg; Promotion am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt a.M.; von 2007 bis 2014 wiss. Mitarbeiter am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität, 2014 bis 2016 Eigene Stelle als Leiter des DFG-Projekts Yasujirō Ozu und der westliche Film, seit April 2016 Assistant Professor am Department of German Literature der Keiō-Universität Tōkyō. Arbeitsgebiete: Japanischer und westlicher Film, Zeitdarstellung im Film, komparative Ästhetik und Phänomenologie des Films, Literatur- und Medientheorie. Aktuelle Veröffentlichung: Körperinszenierungen im japanischen Film, hrsg. zus. mit Kayo Adachi-Rabe, Darmstadt: Büchner 2016. Seine Forschungen zu Ozu finden Sie auf ozu.zeitrafferfilm.de und www.zeitrafferfilm.de dargestellt. (Eintritt frei, Spenden erbeten)

Film & Vortrag am So 20. August um 11.30 Uhr

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