zur Filmbeschreibung

Programm für: Freitag 23.10.2020

FRAGEN SIE DR RUTH


USA 2018, Farbe, 100 Min., FSK: ab 6
Regie: Ryan White

Regisseur Ryan White fühlt in seinem biographischen Dokumentarfilm FRAGEN SIE DR. RUTH der rüstigen Dame auf den Zahn und kreiert mit Archivmaterial, aktuellen Interviews und animierten Passagen ein umfassendes Porträt.
Ruth Westheimer lebt tatsächlich ein Jahrhundert-Leben: 1928 als Karola Ruth Siegel geboren und in Frankfurt / Main aufgewachsen, schickten sie ihre jüdischen Eltern – die später Opfer des Holocaust wurden – 1939 in die Schweiz, wo sie in einem Kinderheim lebte. Später studierte sie unter anderem in Paris und New York Psychologie und Soziologie. Die Holocaust-Überlebende wurde in den USA als Therapeutin bekannt, die immer klar Position bezog. So trat sie in der Aids-Debatte homophoben Argumenten vehement entgegen und beflügelte mit ihren unverblümten Äußerungen die Gender-Debatte. HIV, Erektionsstörungen, die besten Sexstellungen: Es gibt für Dr. Ruth kein Thema, das sie nicht mit viel Sachwissen und genauso viel Einfühlungsvermögen und Respekt behandelt hätte. Auch abseits ihres Daseins als Kultfigur führte sie ein bewegtes und bewegendes Leben. Ruhestand gäbe es für sie nicht, sagt Ruth Westheimer einmal im Film. Sie hat viel zu erzählen: Über ihre Kindheit als orthodoxe deutsche Jüdin während des Zweiten Weltkriegs, die Zeit als Untergrundkämpferin in Palästina oder ihre drei Ehen, von denen die letzte bis zum Tod des Ehemanns gehalten hat.
In FRAGEN SIE DR. RUTH erlebt man eine lebenskluge Frau, die den Raum einzunehmen vermag, sobald sie ihn betritt. Noch heute spürt man bei der 92- Jährigen eine unfassbare, ansteckende Power.

Regisseur Ryan White porträtiert in seiner biografischen Doku „Fragen Sie Dr. Ruth“ eine außer-gewöhnlichen Frau, die sich Zeit ihres Lebens wie wenige andere für Offenheit und Toleranz einsetzte. Die Doku lebt von ihrer schlagfertigen, eine ungemeine Lebenskraft und Energie ausstrahlenden Hauptperson. Hinzu kommt ein gelungener Mix aus Archivmaterial, Interviews, beobachtenden Szenen und Animationen.
(programmkino.de)

So 11. bis Mi 14. Oktober täglich um 16 Uhr

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