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ALLES AUSSER GEWOEHNLICH Hors normes

Frankreich 2019, Farbe, 114 Min., FSK: ab
Regie & Buch: Olivier Nakache & Éric Toledano
Darsteller: Vincent Cassell, Reda Kateb, Lyna Koudri, Alban Ivanov, Hélène Vincent, Aloise Sauvage

Die Geschichte von zwei Männern, die von dem Willen beseelt sind, die Welt für sich und für andere besser zu machen ...
Bei ihrer Arbeit mit autistischen jungen Menschen und ihren Betreuern vollbringen Bruno (Vincent Cassel) und Malik (Reda Kateb) tagtäglich kleine Wunder: Mit viel Engagement, Feingefühl und Humor gelingt es den beiden, aus vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten eine Gemeinschaft zu formen, in der jeder Einzelne die Chance bekommt, über sich hinaus zu wachsen.
In ihrem Herzensprojekt ALLES AUSSER GEWÖHNLICH geben Eric Toledano und Olivier Nakache zwei Helden des Alltags eine Bühne, die unter Beweis stellen, dass jeder Einzelne von uns seinen Beitrag dazu leisten kann, unsere Gesellschaft menschlicher zu machen.

Vor acht Jahren landete das Regie-Duo Olivier Nakache und Éric Toledano mit ZIEMLICH BESTE FREUNDE einen Riesenhit. In Struktur und Intention ähnelt nun auch ihr neuer Film mit dem schönen deutschen Titel ALLES AUSSER GEWÖHNLICH diesem Erfolg, ist dabei aber vor allem als notwendige Anklage an das Gesundheitssystem überzeugend. (programmkino.de)

Regisseur Olivier Nakache über seinen neuen Film: Die Idee, über Stéphane und Danoud einen Spielfilm zu machen, trugen wir schon lange mit uns herum. Außerdem hat der jahrelange Kontakt zu den beiden unsere Sensibilität für die Situation, in der sich autistische Menschen befinden, geschärft und zum Entstehen des Films beigetragen. Unsere Idee war es auch, beim Dreh mit echten Betreuern und Autisten zusammenzuarbeiten. Realität und Fiktion verschwimmen in ALLES AUSSER GEWÖHNLICH immer wieder: Dadurch gelingt es, den Blick auf die inneren Konflikte unserer Figuren zu richten und ein Gespür für ihren Alltag und ihre Probleme zu entwickeln. Eric Toledano: Nachdem wir die Entscheidung getroffen hatten, ALLES AUSSER GEWÖHNLICH zu drehen, begleiteten und beobachteten Olivier und ich zwei Jahre lang die Arbeit der beiden Vereine „Le Silence des Justes“ von Stéphane Benhamou und Le Relais Île-de-France von Daoud Tatou intensiv. Die Szenen des Films – inklusive derjenigen, in der Valentin ausreißt – haben sich alle so in der Realität zugetragen. Wir haben darauf geachtet, dass wir in ALLES AUSSER GEWÖHNLICH nicht nur Verständnis für die Autisten und ihre Pflegekräfte wecken, sondern auch für die Eltern, Ärzte, Gesundheitsfunktionäre und die IGAS (Inspection Générale des Affaires Sociales, das Sozialamt)

Do 5. bis Mi 11. Dez täglich 19.15 Uhr (Di in OmU)

Sonderausstellung – Kunst & Kinoerlebnis
EIGENWELTEN
Grafische Illustrationen von Evelyne Jenkin zum Film ALLES AUSSER GEWÖHNLICH
Bereits vor dem offiziellen Start des neuen französischen Kinofilms ALLES AUSSER GEWÖHNLICH zeigt die Selbsthilfegruppe „Eltern autistischer Schulkinder im Main-Kinzig-Kreis in Kooperation mit dem Kino Traumstern und Prokino Filmverleih München die Kunstausstellung EIGENWELTEN.
Die Wanderausstellung macht auf häufige Vorurteile und Missverständnisse beim Thema Autismus-Spektrum-Störung aufmerksam. Evelyne Jenkin, die als Grafik.Designerin arbeitet, hat bereits bei ihrer Ausstellung im Rathaus der Stadt Erlensee im Main-Kinzig-Kreis mit ihren ausdrucksstarken grafischen Illustrationen und Texten manchen Besucher sichtlich bewegt. Es ist ihr ein wichtiges Anliegen das Thema Autismus-Spektrum künstlerisch aufzuarbeiten.
Die Ausstellung begleitet den französischen Spielfilm ALLES AUSSER GEWÖHNLICH, in dem es um soziales Engagement und Solidarität geht.
„Autisten leben in ihrer eigenen Welt“, zitiert Kai Goll (Initiator der Selbsthilfegruppe) das häufigste Vorurteil über Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung. „Nein, sie nehmen die Welt anders wahr. Sie filtern Reize anders.“ Man spreche heute von einer Autismus-Spektrum-Störung, da nahezu jeder Autist anders sei. Das mache die Sache unter anderem so kompliziert. „Wo Worte nicht ausreichen, kann Kunst Brücken bauen, ins Gespräch zu kommen, auf Missverständnisse und Vorurteile aufmerksam zu machen“, erläutert Goll das Anliegen der Wanderausstellung „Eigenwelten“. Großer Dank der gesamten Selbsthilfegruppe geht an Evelyne Jenkin, der es mit ihren eindrucksvollen Collagen gelungen ist, das Thema Autismus künstlerisch darzustellen und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Überschriften wie „Du kannst mir Brücken bauen“ oder „Ach, das ist ja schrecklich mit dem Autismus, du Arme“ sollen durchaus zu einer (gesellschafts-) kritischen Betrachtung anregen.
Die großformatigen Portrait-Collagen hat die Künstlerin ursprünglich in ein Skizzenbuch gezeichnet, „mit schwarzem Kuli, Aquarellfarbe und Medikamenten-Beipackzetteln. Die Gesichter sind frei erfunden oder aus der Erinnerung heraus entstanden.“, sagt Evelyne Jenkin zu ihren Grafiken. Die Portraits werden mit Fragen und kurzen Texten zum Thema in ihrer Wirkung unterstützt. Damit gibt die Wanderausstellung „Eigenwelten“ einen sehr gelungenen Einstieg in eine offene Debatte über ein durchaus komplexes und schwieriges Thema. Denn noch sehen sich viele Familien mit autistischen Kindern isoliert und mit ihren Problemen allein gelassen.
Die Ausstellung EIGENWELTEN ist im Foyer des Kino Traumstern vom Do 28. November bis Mi 11. Dezember zu sehen. Vorgestellt wird das Ausstellungsprojekt vom Initiator der Selbsthilfegruppe Kai Goll und der Grafikerin Evelyne Jenkin zum Filmstart am Do 5. Dez um 19 Uhr

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